Ein bekannter Finanzwissenschaftler hat nun auf den gleichgeschalteten Medien bekanntgegeben, warum der Goldpreis bis Ende des Jahrzehnts abheben werden und die Minenaktien die günstigste Anlage für die Anleger sind sowie die Zinswende nicht zu fürchten ist.
Das Gold soll der Seismograf für die wirkliche Inflation darstellen. Ist die Inflation hoch, steigt der Goldpreis. Zwar ist offiziell keine Inflation zu erkennen, doch erleben Investoren durch die Nullzinspolitik und die hohe Liquidität eine Blasenbildung im Aktienmarkt, im Anleihenmarkt oder im Immobilienmarkt. Die ausgewiesene Inflation wird allerdings erst steigen, wenn die Rohstoffpreise die Erzeugerpreise und die Konsumentenpreise wieder nach oben drücken werden. Dann werden wir erleben, dass die Liquidität aus den drei genannten Märkten zurück in den Rohstoffmarkt fließen wird.
Seit 2011 befinden sich die Rohstoffpreisnotierungen in einem Bärenmarkt, und 80 % der Rohstoffe notieren unterhalb ihrer Förderkosten. Es kommt zu einer Verknappung des Gutes, und die Preise ziehen an. Zudem könnte die Nachfrage auf Grund von geopolitischen Schocks ansteigen.
Die Ukraine-Krise schwelt weiterhin, der Bürgerkrieg in Syrien, die Auseinandersetzungen zwischen Saudi-Arabien und dem Jemen sowie der Konflikt zwischen Nord- und Südkorea. Bisher zog eine Zunahme militärischer Auseinandersetzungen stets einen Anstieg der Rohstoffpreise nach sich. Das lässt sich in jüngerer Vergangenheit am Ölpreis beobachten. Als saudi-arabische Streitkräfte die Grenze zum Jemen überschritten, stieg der Ölpreisbinnen drei Tagen um 30 Prozent.
Also sollten sich Anleger jetzt mit Gold eindecken? Absolut, das sage ich bereits seit über einem Jahr. Seit dem Tief im Dezember 2013 haben Anleger mit einem Goldinvestment keinen Fehler gemacht. Und das bei einer grundsätzlich eher negativen Stimmung gegenüber Gold. Mittlerweile dürften sich jedoch viele zittrige Hände aus dem Markt verabschiedet haben, sodass das Umfeld für steigende Kurse spricht.
Die Ukraine-Krise schwelt weiterhin, der Bürgerkrieg in Syrien, die Auseinandersetzungen zwischen Saudi-Arabien und dem Jemen sowie der Konflikt zwischen Nord- und Südkorea. Bisher zog eine Zunahme militärischer Auseinandersetzungen stets einen Anstieg der Rohstoffpreise nach sich. Das lässt sich in jüngerer Vergangenheit am Ölpreis beobachten. Als saudi-arabische Streitkräfte die Grenze zum Jemen überschritten, stieg der Ölpreisbinnen drei Tagen um 30 Prozent.
Also sollten sich Anleger jetzt mit Gold eindecken? Absolut, das sage ich bereits seit über einem Jahr. Seit dem Tief im Dezember 2013 haben Anleger mit einem Goldinvestment keinen Fehler gemacht. Und das bei einer grundsätzlich eher negativen Stimmung gegenüber Gold. Mittlerweile dürften sich jedoch viele zittrige Hände aus dem Markt verabschiedet haben, sodass das Umfeld für steigende Kurse spricht.
MONEY: Wie hoch sollte der Goldanteil eines Depots sein?
Bergold: In jedem Lehrbuch steht, dass fünf bis zehn Prozent des Vermögens in Gold angelegt sein sollten - unabhängig von der Großwetterlage an den Börsen. Wenn man sich die Situation allerdings anschaut, die globalen Währungskriege, die Zentralbank-Interventionen in Form von Anleihenkaufprogrammen - allein 60 Milliarden Euro pro Monat in der Euro-Zone -, dann ist Gold ein absolutes Pflichtinvestment, und zwar möglichst als Münzen und Barren. Und dabei mit einem Anteil von zehn Prozent an aufwärts und nicht in homöopathischenDosen, wie es viele Anleger handhaben. Optimal wäre derzeit ein Depot, in dem Aktien, Anleihen, Immobilien und Rohstoffe zu je einem Viertel vertreten sind. Bei Rohstoffen sollte der Fokus auf Gold liegen
MONEY: Wie sieht es mit Minenaktien aus? Die Aktien der großen Spieler wie Newcrest, Barrick Gold oder Goldcorp haben in fünf Jahren bis zu 85 Prozent abgegeben. Sind das nun günstige Einstiegskurse oder fallende Messer, in die Anleger nicht greifen sollten?
Bergold: Minenaktien sind die günstigsten Anlagen auf diesem Planeten. In Gold bewertet, waren die Minen noch nie so günstig wie heute. Schauen Anleger auf das Kurs-Buchwert-Verhältnis, stellen sie fest, dass mittelgroße Minen (Juniors) einen Wert von 0,6 und größere Minen (Seniors) einen Wert von 0,75 aufweisen. Bei einem Wert von weniger als eins handelt es sich um eine unterbewertete Aktie. Unter dem Strich weisen die Minen- und Explorer-Aktien einen Wert auf, der einem Goldpreis von 300 Dollar entspricht. Demnach müssten sich die Werte tendenziell künftig vervier- bis versechsfachen.
MONEY: Allerdings sehen die Charts dieser Unternehmen nicht gerade sehr vertrauenerweckend aus.
Bergold: Nun ja, die Anleger wollen immer etwas Günstiges kaufen und mit Gewinn verkaufen. Wenn sich dann eine solche Gelegenheit bietet, schauen sie auf den Chart und bekritteln die Entwicklung. Das verstehe ich nicht. Bei Werten wie Barrick Gold oder Goldcorp handelt es sich sozusagen um die Blue Chips der Branche. Sie sind um 85 Prozent gefallen, ein Massaker. Aber damit diese Konzerne pleitegehen, muss schon einiges passieren. Zudem ist festzustellen, dass es im Juli 2015, als es noch einmal einen Rücksetzer beim Goldpreis gab, die höchsten Insider-Käufe der vergangenen knapp sechs Jahre zu verzeichnen gab. Noch eine Tatsache, die für die Unterbewertung spricht, sind die Cash-Bestände der Konzerne. Besonders bei kleineren Minen ist der Kassenbestand häufig höher als die eigene Börsenbewertung.
MONEY: Sie betrachten Minenaktien als taktisches Investment auf den Goldpreis. Wie ist das zu verstehen?
Bergold: Die Anteilscheine der Minenbetreiber fungieren als Hebel auf den Goldpreis. Kommt es zur Goldhausse, dann schlagen die Senior-Minen den Goldpreis um das Vierfache, die kleineren um etwa das Sechsfache. Natürlich funktioniert das auch in die andere Richtung. Das müssen Anleger wissen.
MONEY: Könnte die Zinswende in den USA die Goldpreishausse verhindern? Eine Zinswende spricht ja nun nicht gerade für einen steigenden Goldpreis.
Bergold: Das wird immer so dargestellt, ist aber tatsächlich Unsinn. Wenn dem so wäre, dann hätte Gold in den 70er-Jahren überhaupt nicht haussieren können. Schließlich stiegen die Zinsenvon der bis dato größten Goldhausse von 1971 bis 1980 nur. Seitdem ging es mit den Zinsen allerdings bergab. Abgesehen davon rechne ich nicht damit, dass die USA die Zinsen anheben, während alle anderen Volkswirtschaften ihre Währungen abwerten und eine expansive Geldpolitik betreiben. Eher gehe ich davon aus, dass die USA ein neues Anleihenkaufprogramm auflegen werden.
MONEY: Also können Goldanleger der Zinsdiskussion in den USA gelassen entgegenblicken?
Bergold: Ja, eins dürfen sie dabei allerdings nicht vergessen: Entscheidend sind nicht die nominalen Veränderungen des Zinssatzes, sondern die realen.
MONEY: Inwiefern?
Bergold: Steigt der Zinssatz nominal um einen Prozentpunkt und die Inflation ebenfalls, dann hat sich real am Zinssatz nichts verändert. Deswegen ist es zunächst völlig irrelevant, wie die Zentralbank nominal den Zins verändert. Eine Zinsanhebung durch die Fed würde keinen großen Einfluss auf den Goldpreis haben. Die Rohstoffpreise sind seit vier Jahren auf Talfahrt. Noch nie zuvor waren sie derart stark überverkauft. Ich denke, der Markt ist an einem neuralgischen Punkt. Steigen die Rohstoffpreise, steigen folglich die Erzeugerpreise und letztlich die Konsumentenpreise, also die ausgewiesene Inflation. Als Nächstes steigen die Zinsen. Das können sie auch, solange sie unter dem Anstieg der Rohstoffpreise anwachsen beziehungsweise die Zuwachsrate unterhalb der Inflationsrate liegt. Das Ergebnis ist ein real negativer Zins. Das ist wiederum gut für den Goldpreis. Grundsätzlich bewerte ich Anlageklassen in Unzen Gold anstatt in einer Papierwährung.
MONEY: Welchen Vorteil bringt diese Vorgehensweise?
Bergold: Der Vorteil ist, dass sich reale Veränderungen besser feststellen lassen. Papierwährungen sind das Geld des Staates, Gold hingegen ist das Geld des Marktes. Papierwährungen kommen und gehen: Es gab die Reichsmark, dann die D-Mark, jetzt ist es der Euro. Zudem ist Papiergeld beliebig vermehrbar. Gold hingegen nicht. Die Goldmenge wächst pro Jahr in etwa um zwei Prozent. Wenn ich also real wissen will, wie sich die Kaufkraft verändert hat, dann muss ich in Gold bewerten.
MONEY: Zu welchem Ergebnis kommen Sie mit Ihrer Bewertungsmethode?
Bergold: Seit 15 Jahren bewerten wir Aktien-, Anleihen-, und Immobilienmärkte in Unzen Gold. In Gold bewertet, haben alle drei Anlageklassen ihr Hoch zur Jahrtausendwende erreicht. Der Daxliegt momentan etwa 40 Prozent über seinem Hoch im Jahr 2000 - bei Immobilien und Anleihen (inklusive Kupons) dürfte es sich um 100 Prozent handeln -, doch hat sich der Goldpreis in diesem Zeitraum etwa vervierfacht. Bedeutet: In den vergangenen 15 Jahren hat sich der Immobilienpreis in Münchenverdoppelt. In Unzen Gold gemessen, hat er sich allerdings halbiert. Es ist also klar zu erkennen, dass diese Märkte mit Liquidität überschüttet wurden. Daher kam es im amerikanischen Markt 2007 zum Platzen der Immobilienpreisblase . . .
MONEY: . . . und als Nächstes folgte das Anleihenkaufprogramm der Fed (Quantitative Easing) . . .
Bergold: . . . Richtig. Dies führt bis zum heutigen Tag zu einer Blasenbildung am Anleihenmarkt. Für mich ist das zurzeit die größte Gefahr. Beim Blick auf die historische Entwicklung von Spekulationsblasen zeigt sich, dass es den Rohstoffmarkt immer als Letztes erwischte. Also dürften wir in den nächsten fünf bis sechs Jahren eine massive Rohstoffhausse mit extrem ansteigenden Goldpreisen beobachten. Kein Wunder, denn 80 Prozent der Rohstoffpreise notieren unterhalb ihrer Förderkosten.
MONEY: Drehen die Zentralbanken wirklich am Goldpreis? Kritiker nennen das eine Verschwörungstheorie.
Bergold: Es wird zwar immer behauptet, dass es sich um eine Verschwörungstheorie handelt, aber das ist albern. Im Jargon der Zentralbanken heißt es allerdings nicht manipulieren, sondern intervenieren. Hätte man vor zwanzig Jahren behauptet, die Zentralbanken beeinflussen Währungen, wäre man für verrückt erklärt worden. Nun sind wir schlauer. Um es noch deutlicher zu machen: Eine Institution mit unendlichen Mitteln kauft in riesigem Umfang Anleihen auf. Was ist das, wenn nicht Manipulation? Klar ist, dass die Zentralbanken in jedem Markt aktiv sind. Vor allem im Devisenmarkt - und Gold ist eine Devise.
MONEY: Gibt es im Goldmarkt weitere Ungereimtheiten?
Bergold: Grundsätzlich teilen sich fünf oder sechs Banken etwa zwei Drittel des Goldmarkts auf. Das sind die sogenannten Bullion-Banken, also jene Banken, die für Gold und Silber an der London Bullion Market Association in einem täglichen Kursfeststellungsverfahren den Weltmarktpreis taxieren. Bei dieser hohen Konzentration von Marktvolumen auf sehr wenige Spieler stellt sich die Frage, inwieweit noch von einem freien Markt gesprochen werden kann. Allerdings kann sich auf Dauer keine Regierung, keine Zentralbank gegen den Markt stellen.
MONEY: Auf dem Höhepunkt der Goldnachfrage im Jahr 2013 gab es einen Preissturz. Wie konnte es dazu kommen?
Bergold: Der entscheidende Crash-Auslöser mit dem Durchbruch durch die 1500-US-Dollar-Marke spielte sich an einem Freitag im April ab, kurz vor Handelsschluss. An einem Tag wurde nahezu eine halbe Jahresproduktion gehandelt. Merkwürdig ist, dass kein Investor eine so große Position an einem einzigen Handelstag verkaufen würde, zumal kurz vor Börsenschluss in Europa. Dann griff die absolute Panik um sich. Seit Dezember 2013 steigt allerdings der Goldpreis auf Euro-Basis bereits wieder.
MONEY: In der Schweiz gab es das - letztlich gescheiterte - Goldreferendum, das die Zentralbank dazu zwingen sollte, 20 Prozent des Eigenkapitals in Gold vorzuhalten. Ist das ein Ansatz, der Schule machen sollte?
Bergold: Ich denke ja. Die ganzen Spekulationsblasen, die sich in jüngster Vergangenheit aufblähten und teilweise platzten, entstanden doch nur, weil das Geldsystem an keinen realen Wert gekoppelt ist. Zentralbanken versuchen, die Business-Zyklen auszuhebeln. Das ist keine Verschwörungstheorie. Viele Zentralbanker glauben, sie könnten immerwährenden Wohlstand schaffen, wenn sie nur genug Geld drucken. Dadurch entstehen Ungleichgewichte und extreme Verschuldungsquoten, die bisher in der Geschichte noch nicht bekannt waren. Wenn die Währung an Gold gekoppelt wäre, gäbe es die hohen Marktausschläge nach oben und unten auch nicht mehr.
„Im Juli wurden die größten Insider-Käufe der vergangenen knapp sechs Jahre verzeichnet“
„Papierwährungen sind das Geld des Staates, Gold hingegen ist das Geld des Marktes“
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